Mit dem Rad von Freyung über die Alpen ans Mittelmeer und wieder zurück
Freyung Die schwierigste Radfernfahrt in der Vereinsgeschichte hat die Sparte Rennrad des RC Freyung in den zurückliegenden Tagen bewältigt. Mit einer Frau und elf Männern sind sie von Freyung aus über die Alpen und die Karawanken nach Kroatien geradelt, haben dort die istrische Halbinsel umfahren und sind anschließend auf ihren Rädern wieder über die Alpen an ihren Ausgangspunkt zurückgekehrt. Dabei haben sie in acht Tagen 1.390 Kilometer zurückgelegt und knapp 15.000 Höhenmeter überwunden. Besonders setzte den Freyunger Radlern dabei heftiger Gegenwind auf der Auffahrt zur Großglockner Hochalpenstraße zu.
Gestartet sind die Rennradler am Donnerstag vor 1 ½ Wochen frühmorgens vom Freyunger Busbahnhof aus. Zunächst führte die Tour dann den Donauradweg entlang, bei Steyr ins Ennstal und von dort weiter der steirischen Eisenstraße bis nach Hieflau, wo nach 223 Kilometern das erste Etappenziel erreicht wurde. Am nächsten Morgen ging es gleich kräftig bergauf. Mit dem Präbichl und dem Obdacher Sattel wurde der Hauptkamm der steirischen Kalkalpen überfahren, ehe es dem Murtal entlang bis Zeltweg ins Lavanttal Richtung Völkermarkt und von dort weiter nach Bad Eisenkappel, dem südlichsten Ort Österreichs am Fuße der Karawanken, ging. Nach 198 Kilometern war das zweite Etappenziel erreicht. Auch der nächste Morgen begann gleich wieder mit einem anstrengenden Anstieg auf den Seebergsattel, der österreichisch-slowenischen Grenze am Hauptkamm der Karawanken. Es schloß sich eine rasante Abfahrt nach Kranj an, von wo es weiter nach Lubljana, der slowenischen Hauptstadt, ging. Über Postojna führte die Route über den Grenzübergang Rupa weiter nach Kroatien. Bei Opatija wurde das Mittelmeer am dritten Tag und nach weiteren 10 Kilometern mit dem Badeort Lovran auch das dritte Etappenziel erreicht.
Herrschte bis dahin meist heiter bis wolkiges Wetter, setzte in Istrien über Nacht starker Regen ein, der auch am folgenden Morgen nicht nachließ. So musste die Umfahrung der istrischen Halbinsel nach Süden Richtung Pula und an der Westseite der Insel bis nach Rovinj zurück bei strömenden Regen durchgeführt werden. Allerdings war an diesem Tag nur eine Halbtagesetappe mit 90 Kilometern angesetzt, damit nachmittags im vermeintlich sonnigen Süden etwas gebadet und die historische Altstadt von Rovinj besichtigt werden könnte. Das Bad fiel angesichts der ungünstigen Witterung dann leider aus, allerdings hörte der Regen am Nachmittag auf, so daß man zumindest in Rovinj ein wenig promenieren konnte.
Eine lange Etappe stand dann am 5. Tag wieder auf dem Plan. Entlang der istrischen Westküste vorbei an den Badeorten Porec, Novigrad und Umag führte die Strecke bei anfangs auch regnerischem Wetter weiter bis nach Koper, durch die Hafenstadt Triest, der Viale Miramare und der Küstenstraße der Adria entlang bis nach Monfalcone und weiter Richtung Udine, wo nach 219 Kilometern schließlich auch das fünfte Quartier in Fagagna erreicht wurde. Der 6. Tag führte dann bereits wieder bei Tolmezzo in die Alpen. Mit der Überfahrung des Plöckenpasses, der zugleich die Grenze zwischen Italien und Österreich markiert, des Gailbergsattels sowie des Iselbergpasses galt es zahlreiche Höhenmeter zu überwinden, ehe bei Heiligenblut das 6. Tagesetappenziel und zugleich der Fuß des Großglocknermassivs erreicht wurde. Bei sonnigem Wetter boten sich den Radlern dabei prächtige Alpenpanoramen Am 7. Tag der Tour stand die Königsetappe auf dem Plan, die Großglockner Hochalpenstraße. Bei strahlendem Sonnenschein fuhr man den mächtigen Großglockner vor sich auftuend in die Passstraße ein. Aber schon bald setzte extremer und eisig kalter Gegenwind ein, der den Radlern auf der ohnehin durchschnittlich 10 % ansteigenden, kilometerlangen Auffahrt kräftig zu schaffen machte. In tief gebückter Haltung ging es oft nur mehr im niedrigen einstelligen km/h-Bereich vorwärts. Bei 1.900 Metern war die Schneefallgrenze erreicht, an exponierten Stellen des über 2.500 m hohen Passes betrugen die Schneewände teilweise noch um die zwei Meter. Angesichts dieser widrigen Verhältnisse waren die Freyunger Radler froh, als sie mit dem Hochtor den höchsten Punkt der Passstraße auf 2.504 m Seehöhe abgekämpft, aber wohlbehalten erreicht hatten. An der Alpennordseite herrschte wieder Windstille und sonniges Wetter, so dass bei der kilometerlangen, kurvenreichen Abfahrt nach Zell am See und den prächtigen Gebirgseindrücken die vorangegangenen Strapazen schnell wieder vergessen waren. Bei Freilassing wurde das letzte Quartier eingenommen, ehe am nächsten Morgen wieder bei strahlendem Sonnenschein die letzte Etappe in Angriff genommen wurde. Am frühen Nachmittag trafen die Freyunger Fernfahrer allesamt wohlbehalten wieder an ihrem Ausgangspunkt ein, wo sie bei Kaffee und Kuchen von Ihren Angehörigen und Vereinskameraden im Clubraum im Freyunger Mehrgenerationenhaus empfangen wurden. Insgesamt 57 Stunden und 48 Minuten saßen die Pedaleure auf ihrer anstrengenden Tour im Sattel und blieben dabei von Platten oder Pannen verschont. Lediglich in Slowenien kam es zu einem kleineren Unfall, als eine Autofahrerin beim Abbiegen einen Freyunger Radler übersah und ihn dabei zu Sturz brachte. Bis auf ein paar kleinere Kratzer blieb der Gestürzte aber zum Glück unversehrt und konnte seine Fahrt wieder fortsetzen.
Auf der Tour dabei waren Sabine und Herbert Brückl, Werner Ebner, Ludwig Faschingbauer, Otto Graf, Franz Kinateder, Heinz Nave, Gerhard Pauli, Wolfgang Raab, Jürgen Strunz, Georg Urmann sowie Organisator Josef Kerschbaum.
In der malerischen Küstenstadt Rovinj an der istrischen Halbinsel hatte man sich eigentlich schönes Wetter erhofft, ausgerechnet im sonnigen Süden regnete es aber dann.
(v.l.n.r. Josef Kerschbaum, Herbert und Sabine Brückl, Franz Kinateder, Heinz Nave, Georg Urmann, Ludwig Faschingbauer, Jürgen Strunz, Otto Graf, Werner Ebner, Gerhard Pauli und Wolfgang Raab.
Am Fuscher Törl auf 2428 m Seehöhe hatten sich die Freyunger Radler von der anstrengenden Auffahrt zur Passhöhe der Großglockner Hochalpenstraße schon wieder erholt und genossen bei strahlendem Sonnenschein das prächtige Hochgebirgspanorama.
(v.l.n.r. Franz Kinateder, Wolfgang Raab, Georg Urmann, Ludwig Faschingbauer, Heinz Nave, Herbert Brückl, Werner Ebner, Otto Graf, Jürgen Strunz, Sabine Brückl, Josef Kerschbaum und Gerhard Pauli)
zu denn Bildern...
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