RC Freyung

Radclub Freyung Biken mit Freunden

 

Oslo 2023

trikot
Wappen Freyung (bunt)

Zu Mittsommer mit dem Rad nach Oslo

In zehn Tagen 1.700 km geradelt  - auf der gesamten Fahrt blieben die Radler von Regen verschont

Freyung   Jedes Jahr führt die Sparte Rennrad des RC Freyung eine mehrtägige Fernfahrt mit dem Rad durch. In über 20 Jahren sind da schon jede Menge an Zielen und Ländern  zusammengekommen. So standen z. B. bereits Istanbul, Barcelona, Paris, Rom, Amsterdam oder auch das russische Kaliningrad auf dem Plan, die alle von Freyung aus beradelt wurden. Ein Blick auf die Landkarte zeigte aber auch noch einen weißen Fleck in Europa - Skandinavien. Und so entschied man sich für 2023, diese Region in Angriff zu nehmen. Damit mit Dänemark, Schweden und Norwegen dann auch gleich drei neue Länder auf die Zielliste der Freyunger Radfernfahrer aufgenommen werden konnten, wurde Oslo als Zielort ausgewählt. Die umfangreichen Vorbereitungen wie Strecken- und Etappenplanung, Hotel-, Fähr- und Rückflugbuchungen sowie des Begleitprogramms übernahm das bereits eingespielte und erfahrene Organisationsteam Gerhard Pauli und Josef Kerschbaum.

Auf die herausfordernde Fahrt begab sich schließlich eine Gruppe bestehend aus einer Frau und neun Männern vom Freyunger Radclub. Gut vorbereitet und hoch motiviert ging es bei idealem Radwetter an Fronleichnam los. Wie es die Waidler ja gewohnt sind, fiel die erste Etappe durch den Bayerischen und Oberpfälzer Wald noch recht hügelig aus. Nach 180 km wurde im oberpfälzischen Markt Floß das erste Quartier bezogen. Nach einem kurzen Abstecher durch Tschechien erreichte man nach 193 Kilometern am zweiten Tag die Stadt Zeitz in Sachsen-Anhalt, südlich von Leipzig. Weitere knapp 190 km waren am dritten Tag nach Genthin, einer Kleinstadt  in Sachsen-Anhalt zu bewältigen. Wenngleich die Strecke vom Profil eher flach verlief, stellten die oft mehrere Kilometer langen, grob gepflasterten Nebenstraßen Material und Mensch auf eine besondere Belastungsprobe, über weite Strecken war da der Randstreifen bequemer zu befahren als die Fahrbahn.

Ein besonders reizvolles Ziel wurde am vierten Tag angesteuert: Schwerin. Die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern lud abends bei angenehm warmen Temperaturen zu einem Spaziergang zum Wahrzeichen der Stadt, dem wunderschönen Schweriner Schloss, in dem auch der dortige Landtag untergebracht ist, seinem weitläufigen Park und einem Abendessen am Hafen ein.

Die Ostsee wurde an Tag 5 der Tour erreicht. Durch Lübeck und  entlang des Timmendorfer Strandes ging es über die Fehmarnsundbrücke auf die Sonneninsel Fehmarn und weiter zur Fähranlegestelle Puttgarden. Nach einer 30 km langen Überfahrt mit der Fähre wurde nachmittags die dänische Insel Lolland erreicht, wo in Norreballe schließlich die erste Übernachtung in Skandinavien erfolgte.

Am nächsten Tag führte die Tour über die gut 3 Kilometer lange Storstromsbrücke auf die Insel Seeland, auf der sich auch die dänische Hauptstadt Kopenhagen, dem nächsten Etappenziel, befindet. Auffallend war das hervorragend ausgebaute Radwegenetz in Dänemark sowie auch in der Hauptstadt. Das Ziel, den Kraftfahrzeugverkehr in der Stadt zu reduzieren, war deutlich zu erkennen. Gefühlt halb Kopenhagen war mit dem Rad unterwegs und nicht wenige Straßen wurden in breite Radwege umgewidmet. Die mit etwas über 140 km kürzeste Tagesetappe ließ noch einen ausgiebigen Abendspaziergang durch die quirlige Stadt bei sommerlich warmen Temperaturen zu

Am nächsten Tag ging es nach etwa 50 Kilometern bei Helsingborg mit der Fähre schließlich nach Schweden. Es folgten drei Tage Fahrt entlang der malerischen Westküste Schwedens durch die Städte Halmstad und Göteborg weiter nordwärts. Die aus Urlaubsprospekten bekannte, traumhafte Schärenlandschaft mit seinen zahlreichen Buchten und dem in verschiedensten Blautönen schimmernden Wasser sowie den vielen Fischerdörfern mit den meist in typisch Falunrot gestrichenen Holzhäusern beeindruckten die Radler aus dem Bayerwald dabei immer wieder aufs Neue.

Auch ein in unserer Region unbekanntes Verkehrszeichen – das Elchwarnschild – trafen sie hier mehrmals an. Mit dem Tier selber hatten sie leider oder auch zum Glück keinen Kontakt. Nach Auskunft von Einheimischen stellt der über 2 m große und bis 800 kg schwere Elch insbesondere in der Brunftzeit eine nicht zu unterschätzende Verkehrsgefahr dar

Am zehnten Radtag nahmen die Biker aus dem Bayerwald schließlich Fahrt zum Endziel der Tour, der norwegischen Hauptstadt Oslo, auf. Nach den eher flachen Etappen der Vortage wurde es wieder etwas profilierter, was die berggewohnten Radler trotz der anstrengenderen Fahrweise aber wieder angenehmer empfanden. Bei sonnigen 30 Grad wurde die skandinavische Metropole erreicht und noch gleich in einer kleinen Rundfahrt einige Sehenswürdigkeiten der Stadt angefahren.

Insgesamt bewältigten die Freyunger Rennradler Werner Ebner, Ludwig Faschingbauer, Josef Kerschbaum, Gerhard Pauli, Doris und Ernst Plöchinger, Wolfgang Raab, Josef Raitner, Heiko Schmid sowie Franz Wagner auf ihrer 10tägigen Fahrt 1.691 Kilometer sowie 10.906 Höhenmeter und verbrachten dabei 64 Stunden und 51 Minuten im Sattel. Außer fünf Platten verlief die Fahrt zum Glück ohne Zwischenfälle. Auch Petrus meinte es mit den Waidlern gut, bei stets sonnigem bis leicht bewölktem Wetter und meist bei Temperaturen im Schnitt um die 25 Grad, konnten sie bei optimalen Bedingungen ihrem Sport frönen. Dazu kam insbesondere im Norden regelmäßig leichter bis mäßiger Wind, der für angenehme Abkühlung, bisweilen aber auch zusätzlichen Kraftaufwand sorgte. Für den Klimawandel leistete der Wind aber auch einen wesentlichen Beitrag. In den zahlreichen und großen Windparks in Norddeutschland und Skandinavien sorgte er weithin sichtbar für viel regenerative Energie.

Nach den anstrengenden Fahrtagen stand am elften Tag noch eine Stadtbesichtigung Oslos  auf dem Programm. Auch hier hatten die Radler aus Freyung und Umgebung großes Glück. Konnte doch über Bekannte eine seit über 15 Jahren in Oslo wohnende, gebürtige Niederbayerin aus dem Raum Vilshofen als „Stadtführerin“ gewonnen werden. Sie zeigte ihnen mit informativen Erläuterungen die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Natürlich durfte da auch eine Besichtigung des angrenzenden Wintersportzentrums Holmenkollen mit seiner beeindruckenden Skisprungschanze nicht fehlen. Ein Teil der Radler wagte hier sogar eine rasante Fahrt mit der Zip-Line von der Schanze. Aber auch jede Menge Wissenswertes über  die skandinavischen Gepflogenheiten und das Leben in Norwegen erfuhr man von der Führerin in gewohnt bayerischem Dialekt. So feierten die Skandinavier genau zu dieser Zeit Mittsommer, den mit über 19 Sonnenstunden längsten Tag des Jahres. Im Winter ist der Tag mit nur rund 5 ¾ Stunden da schon wesentlich kürzer

Aber irgendwann geht alles zu Ende und so hieß es am Folgetag Abschied von dem lieb gewonnen Norwegen zu nehmen und die Heimreise mit Flugzeug bzw. dem Begleitfahrzeug anzutreten.

Hochzufrieden waren dabei aber insbesondere auch die Organisatoren Gerhard Pauli und Josef Kerschbaum über den reibungslosen und unfallfreien Verlauf der Fernfahrt 2023.
 

Bild 1 Ziel Oslo

Bild 1 Ziel Oslo

Bild 2 Schwerin

Bild 2 Schwerin

Bild 3 Kopenhagen

Bild 3 Kopenhagen

Bild 4 Kopenhagen

Bild 4 Kopenhagen

Bild 5 Kopenhagen

Bild 5 Kopenhagen

Bild 6 Helsingborg

Bild 6 Helsingborg

Bild 7 Strömstad

Bild 7 Strömstad

Bild 8 Schwedische Küste

Bild 8 Schwedische Küste

Bild 9 Elchwarnschild

Bild 9 Elchwarnschild

Bild 10 Endziel Oslo

Bild 10 Endziel Oslo

Bild 11 Holmenkollen

Bild 11 Holmenkollen