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Freyung - Barcelona 2013

trikot
Wappen Freyung (bunt)

Spanien-"Fernfahrer" zurück in der Heimat

Über 1680 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt – Rückreise mit dem Flieger – Sepp Kerschbaum erzählt

von Norbert Peter

Ankunft in Barcelona

Die "Fernfahrer" des RC Freyung vor der Basilica Sagarda Familia in Barcelona, dem Wahrzeichen der Hauptstadt Kataloniens.

Freyung. "Wir sind von der längsten Gruppenfahrt des RC Freyung wieder alle wohlbehalten aus Barcelona zurückgekehrt", meldete sich Sepp Kerschbaum. Mit neun weiteren Radsport-Kollegen hat der Freyunger insgesamt 1680,77 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt (PNP berichtete) und dafür saßen die Radfahrer 64 Stunden und 23 Minuten im Sattel. "Das Ganze kann man natürlich auch in nur zwei Stunden und fünf Minuten mit einem Airbus A 320 bei einer Reisegeschwindigkeit von 840 km/h haben, wie wir auf dem Heimflug feststellen konnten", sagen die zehn Freyunger Extrem-Radler nachdem sie nun wieder zurück in der Heimat sind.

Die tiefen Eindrücke und unvergesslichen Erlebnisse, die auf der neuntägigen Radtour gewonnen wurden, möchte keiner der zehn "Fernfahrer" gegen einen solchen doch wesentlich bequemeren und weniger anstrengenderen Flug eintauschen. Die gründliche Vorbereitung auf die Fahrt hat sich ausgezahlt, organisatorisch verlief alles exakt nach Plan und man blieb von bösen Überraschungen ziemlich verschont.

Seil gerissen: Nur noch zwei Gänge

auch technische Probleme hielten sich auf dieser langen Fahrt glücklicherweise sehr in Grenzen. Lediglich zwei Platten, ein defekter Mantel sowie ein gerissenes Schaltseil waren zu verbuchen.

Bemerkenswert ist gerade in Zusammenhang mit dem gerissenen Schaltseil die Leistung von Ludwig Faschingbauer, der mit seinen 70 Jahren die Herausforderung der Radtour nach Barcelona profimäßig anging. Der 70-Jährige hatte nach dem Schaltseilriss und wegen eines kleinen, fehlenden Ersatzteils, das am Sonntag nicht zu bekommen war, am letzten Tag über 100 Kilometer auf nur zwei schaltbaren Gängen bis zum Ziel zurückgelegt.

Ansonsten hatten bis auf eine leichte Schürfwunde, die beim Wegrutschen eines Hinterrades an einer Kante verursacht wurde, die Teilnehmer die Tour auch ohne Stürze und körperliche Schäden überstanden.

Und: "Auch Petrus meinte es dieses Mal besonders gut mit uns. Mit Ausnahme einer kurzen Fahrt im Regen am dritten Tag in der Schweiz waren wir immer trocken und zumeist bei Sonnenschein unterwegs. Die Temperaturen waren dabei warm bis heiß, im Rhone-Tal waren wir knapp an 40 Grad dran, der Rest bei 25 bis 35 Grad ließ sich im Fahrtwind und entsprechendem Sonnenschutz gut aushalten", blickt Kerschbaum zurück.

Landschaftlich hat die Gruppe bei ihrer Tour nahezu alles erlebt, was es gibt: Flüsse und Seen, Berge und Täler, aber auch weite Ebenen und das Meer. "Während einer Zwangspause durch eine Straßensperrung durften wir dieses Wunder der Natur in seiner vollen Pracht und seinem ganzen Ausmaß in aller Ruhe bewundern: Die steilen, hoch aufsteigenden Felswände, Felsdurchbrüche sowie den zu unserer Zeit sanft dahinplätschernden Gebirgsbach in der Tiefe."

Die Fahrt von der südfranzösischen Mittelmeerküste in Richtung Spanien war von Gegensätzen geprägt. Der Übergang vom mediterranen Umfeld bis zur Fahrt im Blickfeld der schneebedeckten 3000-er der Pyrenäen dauerte gerade mal gut 50 Kilometer. Und nach der Überfahrt des Gebirgskamms ging es am nächsten Tag gleich wieder abwärts zur Felsenküste Spaniens. Die über 40 Kilometer lange und kurvige, ständig auf- und absteigende Straße inmitten der schroff abfallenden Felsküste bot einen faszinierenden Ausblick von der Höhe auf die tiefliegenden Buchten und Strände des in allen blauen und blaugrünen Schattierungen schimmernden Mittelmeeres. "Beendet haben wir unsere Tour schließlich inmitten der pulsierenden Millionenmetropole Barcelona, direkt vor dem Wahrzeichen der Stadt, der noch unvollendeten Basilika Sagrada Familia", berichten die Sportler.

Den Abschluss der Fahrt bildete am zehnten Tag eine Stadtbesichtigung von Barcelona. Bei der Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, die die geschichts- und kulturträchtige Hauptstadt Kataloniens bietet, konnte die Gruppe leider nur ein groben Überblick gewinnen.

"Ja, und mir san mit‘m Bagger da"

Noch eine kleine, aber wahre Begebenheit während der Stadtbesichtigung, hat Sepp Kerschbaum auf Lager. "Während der Stadtführung in Barcelona besichtigten wir auch den Park Guell, der vom bekannten Baumeister Gaudi geschaffen wurde. Durch unsere bayerische Sprache aufmerksam geworden, sprach uns ein österreichisches Touristenehepaar aus Tulln an und fragte uns, von wo wir den her seien?"

RC-"Präsident" Werner Ebner antwortete ihnen, dass die Gruppe aus Freyung bei Passau komme. Die Nachfrage, wie sie denn nach Barcelona gekommen seien, beantwortete Werner wahrheitsgemäß: "Mit dem Fahrrad." Da sah der Österreicher einen Minibagger, der wegen Renovierungsarbeiten gerade im Park stand, deutete auf ihn hin und sagte lachend: "Ja, und mir san mit’m Bagger da."

Seine Frau ergänzte noch: "Segst Ma, de kinnan no besser loign ois Du." Dass die Freyunger tatsächlich mit dem Fahrrad nach Barcelona gefahren sind, das konnte trotz allen Bemühens keiner der RC-ler dem Paar aus Österreeich mehr glaubhaft machen.

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